Inhalte des Fudokan Karate Der Grundaspekt von Fudokan Karate-Techniken ist entstanden aus einem sorgfältig erforschten, zentralen Prinzip der Absorbierung der Energie des Gegners, der körperlichen und der mentalen Kräfte. „Durchlass der Kraft“ ist Teil der Kombination aus „weicher“ und „harter“Reaktion auf die Kraft des Gegners und charakteristisch für Fudokan. |
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Die oben genannten Elemente können in mehr oder weniger ausgeprägtem Masse auch in der JKA und in Shotokan-Stilrichtungen gefunden werden. Doch hat sich Fudokan Karate aus der jahrelangen Tätigkeit des Autors als Athlet und seiner wissenschaftlichen Forschungsarbeit entwickelt, sowie aus dem Vergleich der Erfahrungen anderer Schulen und Stilrichtungen – besonders der authentischen Schulen aus Okinawa, der „Kunst der leeren Hand“. Darüber hinaus entstand Fudokan aus mehreren Jahrzehnten praktischer Arbeit mit Karate-Athleten aus europäischen, afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Ländern: Weltweite Reputation und inzwischen erzielte Ergebnisse haben in den achtziger Jahren zur fast spontanen Annäherung an die Fudokan Karate-Kunst geführt. Heute ist Fudokan Karate die vorherrschende Karate-Schule des traditionellen Karate in den Ländern Osteuropas und Mittelasiens. Ein Fudokan-Kämpfer kann beachtliche Schläge ausführen. Hauptaufgabe eines jeden Fudokan-Meisters ist es aber, Anfänger zu warnen – verbal genauso wie durch den Trainingsprozess –, dass diese Kunst ausschliesslich zur Selbstverteidigung angewandt werden darf, und zwar im vollen Bewusstsein, dass Selbstkontrolle und Kontrolle der Kraft Voraussetzung für die Vermeidung von Verletzungen oder gar Todesfolgen ist. Im Geiste der Kunst, die durch Generationen von Kämpfern weiterentwickelt wurde, wird im Fudokan Karate die Erkenntnis erhalten, dass Kampfkunst und das eigene Leben nicht zu meistern sind, ohne inneren Frieden und Harmonie erreicht zu haben. Erst dann und mit einem harmonischen Verhältnis zur Natur kann man positive Energien aus der Die Prinzipien, auf denen das Fudokan-Konzept basiert, sind folgende: Atemkontrolle und Kontrolle der eigenen Handlungen durch Konzentration des Geistes auf die universellen moralischen Normen. In diesem Sinne wird imFudokan jedem von Anfang an bewusst gemacht, dass Übung und Verbesserung in der Kunst nicht wirkungsvoll sein können, wenn er sich nur auf die physischen Aspekte konzentriert. Die wahre Kraft jeder Kampfkunst, besonders im Fudokan, kommt von innen und wird nur nach aussen gespiegelt. Daher sind Selbstbewusstsein und Verbesserung der geistigen Konzentration als Grundvoraussetzung genauso wichtig wenn nicht sogar wichtiger als körperliches Training. Es ist der Weg, vom eigenen Ego verursachte Schwierigkeiten zu überwinden. Dieser Punkt ist gut veranschaulicht durch den Gedanken von Hidetaka Nishiyama: „Ich übe, um heute besser zu sein als gestern, und morgen werde ich besser sein als heute“. Ein Fudokan-Lehrer lehrt die Kampfkunst individuell, ohne Rücksicht auf die Anzahl der Schüler, mit denen er gleichzeitig arbeitet, indem er das Training an ihre persönlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten anpasst. Im Fudokan kommt jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten voran. Selbstverständlich hängt das Erlangen und Entwickeln der inneren Stärke von Häufigkeit, Intensität und Qualität des Trainings ab. Das auf diese Weise erlangte Ki wiederum hat als positive Begleiterscheinung für den Ausübenden, dass es seine mentale Kraft, Intuition, sein empirisches Potential (Erfahrungsschatz) und all die Kapazitäten stärkt, die er in einem bestimmten Augenblick braucht. Auf diese Weise erlangt ein Athlet oder Kämpfer das nötige Selbstbewusstsein und das Gefühl, alle Elemente der Kunst, geistige wie körperliche, mühelos beherrschen zu können. Der Prozess der Entwicklung innerer, mentaler Stärke, Intuition und geistiger Entschlusskraft – all das ist in dem Begriff Ki enthalten – ist wesentlich für jeden, der mit Fudokan zu tun hat. |