Fudokan ist für mich ein Kamfkunst, eine Selbstverteidigung und eine Lehre fürs Leben, auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt!
Ich begann 1972 mit Karate im Alter von 11 Jahren und unterrichte seit Ende 1980 diesen anspruchsvollen Kampfkunst. Auch heute noch, nach so vielen Trainings, Prüfungen, Kursen und Trainingslagern, habe ich oft das Gefühl, am Anfang zu stehen und viel besser zu werden.
Prof. Dr. Ilija Jorga ist ein auf der ganzen Welt bekannter und anerkannter Meister des Karate-Do. Er hat die Kampfkunst Karate-Do durch sein technisches Können und sein Engagement in den vergangenen mehr als sechzig Jahren entscheidend mitgeprägt. Auch mein Karate-Do hat er massgeblich seit meiner ersten Trainingsstunde (über meinen damaligen Sensei Dragisa Ilic aus Raska) beeinflusst – und tut dies bis zum heutigen Tage als mein direkter Lehrer.
Prof. Dr. Ilija Jorga hatte das grosse Glück über Jahrzehnte bei vier wahren Grössen des Karate-Do Meister zu lernen. Es waren dies Prof. Dr. Vladimir Jorga, Tetsuji Murakami, Taiji Kase und Hidetaka Nishiyama. Das dabei erfahrene Wissen, gekoppelt mit seinen Erkenntnissen als äusserst erfolgreicher Wettkämpfer und Coach sowie seinen Studien der Medizin, gibt er jedes Jahr auf vielen Lehrgängen auf der ganzen Welt weiter. In der Schweiz zweimal pro Jahr, einmal davon zusammen mit seinem Bruder Prof. Dr. Vladimir Jorga.
In der Schweiz können wir auf eine vierzigjährige, bewegte Fudokan Geschichte zurückblicken (seit 1980). Wir sind froh und dankbar, dass wir mit Prof. Dr. Ilija Jorga sowie Prof. Dr. Vladimir Jorga bereits eine so lange und intensive Wegstrecke zurücklegen durften. Sie sind die einzigen Grossmeister, die nicht nur unglaubliche Kenntnisse im Karate-Do und Budo, sondern als Mediziner auch in der Sportmedizin und Biomechanik besitzen und die dieses kombinierte Wissen in vollem Umfang an ihre Schüler weitergeben. Ihre Erläuterungen und Demonstrationen auf den Lehrgängen und Seminaren sind faszinierend und oftmals ist die Menge wertvoller Informationen auf Anhieb gar nicht zu erfassen. Bereits die Unterstufe erfährt schon eine Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten, aber auch Hinweise zur Gesunderhaltung, die im Oberstufentraining bei weitem noch übertroffen werden.
In vier Jahrzehnten aktiven Karatetrainings habe ich viel von meinen Gegnern, Schülern, Freunden und natürlich meinen Lehrern über Karate-Do gelernt. Es ist nicht die erste Prüfungsordnung des SFF, die geschrieben wurde, sie wird auch nicht die letzte Prüfungsordnung sein. Die jetzige Prüfungsordnung spiegelt meinen jetzigen Wissensstand aus den Seminaren und Prüfungen mit verschiedenen Grossmeistern des Karate-Do, wie Sensei Prof. Dr. Ilija Jorga, Sensei Prof. Dr. Vladimir Jorga und Sensei Hidetaka Nishiyama, wieder. Sie enthält ausserdem das Beste aus verschiedenen Prüfungsordnungen der Traditionellen Karate-Do Länder. Die Zeit spielt im Karate-Do eine untergeordnete Rolle und aus diesem Grunde sollten alle Schüler ständig neu geprüft werden, genau wie ihre Meister. Dieses Programm stellt nur die äussere Form dar, also die Grundschule. Die inneren Werte sollte jeder Karateka von seinem Meister erlernen. Auf diesem Wege möchte ich meinem Lehrer Soke Prof. Dr. Ilija Jorga danken, denn er war es, der mich die äussere Form lehrte und mir die Richtung für den inneren Weg wies. Er bestimmt meinen Karateweg seit 1973. Weiterhin danke ich Sensei Dr. Vladimir Jorga und natürlich Sensei Hidetaka Nishiyama für das Wissen, dass sie mir vermittelten, und welches ich an meine Schüler, und diese wieder an ihre Schüler weitergeben werden.
Erst nach vielen Jahren habe ich die drei Entwicklungsphasen im Karate-Do (im japanischen mit Shu-ha-ri bezeichnet) verstanden. Es handelt sich hierbei um die Lernphase, die Individualphase und die Mentalphase. Im Laufe der Zeit musste ich aber feststellen, dass viele Karatekas über die erste Phase nicht hinaus gelangen. Sie werden das Ziel nicht erreichen und einen anderen Weg wählen, es erscheint mir oft so, als liefen sie vor sich selbst weg.
Ich hoffe, dass dieses Programm den Lehrern und auch den Schülern beim Üben und Verstehen Spass machen wird, dass alle Prüfer dieses Programm annehmen, selbst Verinnerlichen und dann ihren Schülern abverlangen. Wir haben viele gute Schüler hervorgebracht und daran sollten wir weiter festhalten und ihnen weiterhin behilflich sein auf ihrem Weg.
Bei der Erstellung dieses Programms habe ich noch einmal intensiv die Geschichte der Traditionen des Karate-Do studiert und grosse Parallelen zwischen dem Ursprung des modernen Karate, Anfang des
20. Jahrhunderts in Japan, mit dem Aufbruch und dem Beginn des Karate-Do in den achtziger und neunziger Jahren in der Schweiz, gefunden. Die Herausforderung bei den grössten Karate-Meistern zu Trainieren, gibt mir die Motivation und den Wissenstand, meine Schüler hier in der Schweiz nach traditionellen Grundlagen zu unterrichten und zu trainieren. Unsere Wettkämpfer zeigen immer mehr internationale Erfolge, an denen wir weiter hart arbeiten werden und an denen ich selbst immer weiter hinzulerne.
Dieses Programm wurde durch Soke Prof. Dr. Ilija Jorga (10. Dan) und Sensei Prof. Dr. Vladimir Jorga,
10. Dan begutachtet und als sehr gut eingeschätzt. Es entspricht der heutigen Zeit und wird dem Schüler alles abverlangen. Das Ergebnis macht mich selbst natürlich Stolz und gibt mir Auftrieb für neue Taten.
Prüfungsreglement SFF
Ein guter Lehrer wird nur dann als guter Lehrer geschätzt, nur wenn sein Schüler besser ist als er. |